#Wissen, was Menschen bewegt: Neugierde

Dieses Wissen bekommen wir von den spannenden Menschen, die uns im Alltag bereichern. Heute mit Frank Harnisch (48), Unternehmensberater und Leiter SBB Werbung ad interim. Seine bevorzugte Plakatwand rollt mit 8296 Pferdestärken quer durchs Land. Noch bis Ende Jahr verantwortet er die Werbeflächen in und an den SBB­-Zügen. Was ihn dabei fasziniert und wieso er manchmal doch lieber aufs Velo steigt.

 

 

Interview: Janine Rebosura, scharfsinn.ch

 

 

Welches ist die meistgesehene Werbefläche der SBB?

 

Frank Harnisch: Die Frequenz an grossen Bahnhöfen ist sicher eine gute Ausgangslage, also zum Beispiel ein Megaplakat in der Bahnhofshalle Zürich. Überregional ist es vielleicht die SBB-Werbelok. Sie ist mit über 18 Metern Länge das grösste rollende Werbeplakat der Schweiz. Genial, oder?

 

 

 Ja, wörkli. Wie viel Zeit verbringen Sie selber im Zug?

 

Etwa soviel, wie ein durchschnittlicher Pendler. Wenn möglich, versuche ich für Sitzungen mit dem Zug zu reisen, was in grössere Ortschaften zum Glück kein Problem ist. Nur telefonieren kann man im Zug nicht ungestört. Das ist aber auch schon der einzige Nachteil.

 

Sie sind Leiter der SBB Werbung ad interim. Wie kommt das?

 

Ich bin Unternehmensberater und die Division SBB Personenverkehr ist eine Kundin von mir, für die ich ein Interim-Management wahrnehme. Ein wichtiger Aspekt ist aktuell gerade das Outsourcing an die APG|SGA. Nebst der Vermarktung der Werbeflächen an allen Bahnhöfen der Schweiz, erhielt diese neu auch den Zuschlag für die Innen- und Aussenwerbung der Züge. Wir sehen darin ein Mehrwert für unsere Werbekunden, da nun all unsere Werbeflächen aus einer Hand vermarktet werden.

 

Und was machen Sie da genau?

 

Meine Hauptaufgaben liegen in der strategischen, sowie operativen Vertriebsplanung- und Steuerung. Und natürlich in der Projektleitung für diesen Outsourcing-Prozess. Als Berater sagt man ja sonst nur so theoretisches Zeugs und gibt Inputs, aber bei der SBB habe ich die Möglichkeit, konkrete Sachen auszuprobieren und umzusetzen. Und ich sehe, dass es funktioniert – das fägt!

 

An welche Werbung aus Ihrer Kindheit erinnern Sie sich noch gut?

 

An die jene der Migros, weil die immer mit ähnlich klingenden Jingles hinterlegt war, selbstverständlich an die SBB und «Sipuro, oho!», der Slogan für die Reinigungsmittel mit dem Zwerg. Der Urheber hat übrigens sogar im gleichen Dorf gewohnt, wo ich aufgewachsen bin. Aber das habe ich erst Jahre später erfahren.

 

Welches Produkt braucht keine Werbung?

 

Eine fiese Frage für einen Werber. Kann ich da den Joker nehmen? (lacht) Es braucht doch für alles Werbung.

 

Die SBB bezieht sich auf ihrer Website für Werbekunden unter anderem auf Marktforschungsergebnisse von blue eyes marketing. Warum?

 

Der Kunde möchte seinen Werbefranken möglichst gezielt einsetzten und will dafür repräsentative Zahlen sehen. Wie verhält sich das SBB RailPoster im Vergleich zu anderen Werbeträgern? Welche Zielgruppen erreicht es? Mit Marktforschungsresultaten können wir einfach viel besser argumentieren.

 

Was hat Sie an den Resultaten der Studie am meisten überrascht?

 

Dass es bei der Werbung im und am Zug viele Kontaktchancen gibt, dachte ich mir schon. Aber dass es so viele sind, hätte ich wirklich nicht erwartet – und dies auch noch zu einem fantastischen Tausendkontaktpreis. Das ist der Preis, der eingesetzt werden muss, um 1000 Personen einer Zielgruppe per Sichtkontakt zu erreichen.

 

Wie kommen Sie auf kreative Ideen?

 

Entweder im direkten Austausch oder beim Sport. Es kommt vor, dass ich Themen bewusst mit aufs Velo nehme – also quasi eine thematische Ausfahrt mit ihnen mache. Da komme ich auf neue Gedanken.

 

Ist Neues immer besser?

 

Nein, das dünkt mich nicht. Aber das stetig Neue fasziniert mich natürlich. Mich in neue Themen einzuarbeiten oder etwas ausprobieren: Das ist für mich unglaublich bereichernd und erweitert meinen Horizont. 

 

 

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